Dienstag, 5. Juni 2018

Sabine goes Yoga

Bienchen wollte Yoga machen... 
...hat gemacht. Klar, Sonnengruß jeden Tag und manchmal ein bisschen was, aber da gibt es das böööööse, fiese Wort, welches wir hier im Haus nur leise flüstern... SPORT.

Ja, ja, das hatte ich mir nach meiner Auferstehung vorgenommen, wirklich wieder etwas zu machen. Also mehr als den morgendlichen Sonnengruß.
Der Körper dankt es und so weiter. Ergo wollte ich seit ungefähr Weihnachten (vorletzten Jahres? 😝) mal AUS dem Haus gehen in ein Yoga Studio.
Die Termine, die ich mir rausgesucht hatte, kenne ich schon lange auswendig. Dienstag und Donnerstag vormittag halb zehn oder so.

Von mir zum Yogastudio sind es 12,6 Kilometer.
Mein Auto habe ich letzten Montag morgen zur Werkstatt gebracht und die ganze letzte Woche vergessen es wieder abzuholen.
Da ich heute eben zum Yoga wollte brauchte ich das Auto wieder.
(Und eigentlich wollte ich ja auch noch zum Akustiker in die andere Stadt hier in der Nähe mit Louisa, was leider Gott sei Dank nicht geht, da sie a Heuschnupfen hat und b morgen Mathe-Klausur. Dann wollte ich noch zum Nähmaschinenreparaturladen, was aber auch nicht geht, da meine Nähmaschine dort nicht repariert wird. Und dann wollte ich noch zu einem Copy-Shop um mir per Laserdrucker etwas ausdrucken zu lassen, aber das geht auch nicht, da mir beim Telefonat die Inkompetenz des älteren Mittelfranken schon die Lust verdorben hat und ich mich eh nicht entscheiden konnte, was ich denn drucken möchte.)
Gestern hatte ich ganz freundlich angerufen, ob es vielleicht schon fertig ist - ich wollte mir ja nicht heraushängen lassen, dass ich letzte Woche keine Lust hatte. 😉

Im Yogastudio hatte ich gestern angerufen um mir eine Probestunde schenken zu lassen. :-D
Wettengel hatte die Dame gleich verstanden, mit Sabine war es schon schwieriger: "Was? Hermine?" Ich lach noch, verkneif mir die Frage, was sie gerade liest, und sage natürlich SABINE. Wunderbar prima, ich kann heute kommen. Probeplatz reserviert und Gutschein ausgestellt.

Der Termin war gar nicht letzten Montag, sondern DIESEN.
Und sie hatten schon gedacht, wir sind im Urlaub, weil ich es letzte Woche schon hingestellt hatte. *pfeif*
Den Anruf gestern, dass es fertig ist habe ich nicht gehört, da ich draußen war und als mir eingefallen ist nachzufragen, war keiner mehr in der Werkstatt.
Also musste ich es heute zu Öffnungszeiten der Werkstatt abholen und konnte mich nicht von Florian hinfahren lassen, bevor er sich zur Arbeit aufmacht - um sieben.

Gut, also nochmal heute morgen brav gearbeitet, dann meinen Beerdigungsbeitrag geschrieben und mich dabei amüsiert, schau auf die Uhr und sehe 8.35 Uhr.
Yoga geht um 9.15 Uhr los und ich sollte eine viertel Stunde vorher da sein. 😲
Schock - Erleichterung... hehe, leider leider mal wieder verpasst.
Aber Ihr könnt Euch nicht vorstellen, was mein Schweinehund gemacht hat.
In den Hintern getreten hat der mich. Der Hund der alte. Pfff...

Also... hochgerast, umgezogen, Zigarette gedreht, ausgesperrt, durch den Garten und den Keller wieder ins Haus gerast, vorne wieder raus, Zeug eingepackt, Tür zu und dann im Yoga-Outfit und Mokassins mit selbstgenähter bunter Jutetasche und Nerd-Brille losgejoggt in Richtung Werkstatt.
Bei DER Hitze.
Ich war noch nichtmal beim Friedhof, da ging mir schon die Puste aus und ich musste wieder gehen.
Ab dem Friedhof geht es bergab, das heißt, da bin ich wieder gerannt... die gräbermachenden Damen am Friedhof haben mich kopfschüttelnd und verdutzt angekuckt, um die älteren Mädels auf dem Weg zum Friedhof mit Blumen unterm Arm bin ich in Schlangenlinien gerannt und als ich dann noch unserem netten Stadtgärtner zugewunken habe, habe ich lieber gleich weiter auf den Weg geschaut.

Irgendwann komme ich vollkommen ausgepumpt bei der Werkstatt an. 8.55 Uhr, die (superliebe) Angestellte telefoniert.
Und telefoniert.
Tick. Tack. Ticketacke...
Gut, endlich fertig, Rechnung raus, noch kurz erklärt (huäääh!!!), Schlüssel raus... "Ja, zu ihrem Auto müssen sie jetzt leider ein Stück laufen." 😲
Damit ich es auch finde, ist sie mit raus.

Boah... in die glühende Kiste gesprungen, Tank kontrolliert und losgerast... immer knapp über 10% zu schnell, was man halt noch darf, ohne, dass es was kostet.
Logischerweise waren vor mir lauter Autos, Träcker und Laster die eher langsamer unterwegs waren.
Aber ich überhole nie, da ich für Geduld von der geistigen Welt mit dem Abbiegen der Störenfriede belohnt werde und mein Auto eh nur ungefähr 25 PS hat (na vielleicht sogar 30, dafür ist es schon 17😝).

9.14 Uhr bin ich dann ttsächlich in Roth vor dem Yogastudio.
Muss noch zigmal rumrangieren wegen eines Parkplatzes, springe wieder aus dem Auto und SPRINTE diesmal ins Studio (es ist kein reines Yogastudio, sondern ein Fitnessstudio in dem es auch Yoga gibt). Vorbei an verdutzten alten Männern mit Sporttasche unterm Arm.

Mit letzter Kraft schmeiße ich mich zum Tresen und keuche der Emofangsdame zu, dass ich noch zum Yoga möchte und ein Gutschein auf meinen Namen hinterlegt ist.
"Wie bitte? Holen Sie doch erstmal Luft."
Gut, nochmal.
"Wie ist der Name? Nein, da ist nichts hinterlegt. Mit wem haben Sie telefoniert?"
Was weiß ich... ich habe trotzdem den Gutschein bekommen und konnte noch mitmachen.

Natürlich waren die Yogis schon in der Meditation, ich hatte keine Matte dabei und musste mir noch eine geben lassen.
In der Anfangsmeditation kam ich wieder zu Atem, das Yoga war echt nett, aber anstrengend.
Hinterher bin ich dann in Ruhe zum Tresen gegangen und habe gesagt, dass ich JETZT den Gästefragebogen ausfüllen kann, habe mit den Mädels gealbert und gequatscht.
Dann hält mir die Empfangsdame einen Gutschein hin, ob ich die kenne oder ob DAS meiner sein kann...
JAQUELINE Wettengel.
Also, da fand ich Hermine ja noch schöner... pfff...

Ja, das war also mein Sport-Erlebnis heute. 😁

Meine (eigene) grandiose Beerdigung


Ich habe Euch noch gar nicht von meiner grandiosen
 Beerdigung 
bei Tod und Auferstehung erzählt. 

Jeder darf seine eigene Beerdigung organisieren. Hätten wir nicht auf die Gäste achten sollen, dass sie nicht so sehr runtergezogen wären, hätte ich mich als Musikwahl für "Sound of silence" von Disturbed entschieden - eine Empfehlung meiner Dark-Metal-Tochter. 

In der Mitte des (wunderschönen und sehr großen) Seminarraums war aus Matratzen mit schwarzen Samt eine... öh, wie nennt man das... Aufbahrungsstation (?) aufgebaut. ☠️
Auf die habe ich mich legen und mit einem schwarzen Samt-Tuch zudecken lassen.
An meinem Kopfende eine große Kerze, um mich Teelichter.
Meine Zeremonienmeisterin hat zuerst mit weißen Salbei geräuchert und dazu lief (natürlich) "I love you" von Nanne und Ankie (Michael Roads) - exakt auf Herzfrequenz, damit die Herzen der Gäste aufgehen und sie die Liebe fühlen können.
Als Ansprache haben meine Schwiegereltern uns drei freigesprochen und versichert, dass sie in Liebe für Florian und Louisa da sein werden.
Meine Eltern haben Hoʻoponopono gemacht und Louisa gesagt, dass sie ihren Weg gehen wird und weiß, dass sie geliebt ist und Rückhalt in der Familie hat.

Mein Herz war schon vorher gebrochen, als ich mein Kind und meinen Mann loslassen musste. 
Nichts war so schwer loszulassen, wie die beiden. Selbst mich selbst, meinen Körper, das Leben, die Natur, mein Haus, mein Garten, meinen Beruf - meine Berufung tat zwar weh, aber die beiden herzugeben tat unendlich weh. 
Ich bin danach auch aus dem Zimmer gegangen und musste kurz alleine draußen sein, weil es in jeder Faser so sehr geschmerzt hatte.
Danach war ich nur noch frei. Und von daher freier Stimmung auf meiner Beerdigung.

Und damit die Stimmung nicht absinkt habe ich mir noch ein zweites Lied gewünscht (natürlich sollte jeder nur ein Kreuz... äh Lied).
Meine Trauergäste und die Zeremonienmeisterin hatten als Ansage von mir, dass sie beim zweiten Lied vollkommen frei sind, zu tun, was sie möchten... gehen, mittanzen, singen, was auch immer.
Wie Ihr mich so kennt, habe ich natürlich unter meinem Tuch gespitzt, was meine Trauergäste (Stellvertreter, wie beim Familienstellen) so machen.
Also, das zweite Lied meiner Beerdigung war vonAntje Nagula "Hallelujah Joy" (von der CD "Gratia Mea", in welche Ihr auf ihrer Seite reinhören könnt https://abwun-music.de/meine-musik/).
Sie singt es zusammen mit ihrer, damals 8-jährigen, Tochter.
"Heute ist so ein schöner Tag, wollen wir etwas zusammen singen?" - "Au ja" und dann singen die beiden erst abwechselnd und dann gemeinsam "Hallelujah". Nach ein paar Minuten geben sie richtig Gas und es wird fetzig.
Ich sag's Euch, ich habe sowas von gestrahlt unter meinem Leichentuch.  Mir ist sowas von das Herz aufgegangen.
Wunderschön. Tausend Dank auch Dir liebe Antjefür das wundervolle Lied. 
Dann spitz ich wieder durch mein Leichentuch... und was machen meine Trauergäste?
Dastehen und trauern. Dass sie nicht geheult haben war alles.

Ich habe meine Familie schon gesagt, wenn ich nochmal beerdigt werden sollte, und falls sie mich nicht verschürt haben, möchte ich bitte, dass mein Sarg, bzw. ich, offen daliege, damit die Gäste mein Strahlen sehen können.

Nach diesem Reinfall und nachdem das Lied aus war, habe ich aber dennoch die Stimmung gelockert und das getan, was ich schon immer mal machen wollte...
Mich als strahlende Leiche samt Leichentuch aufgesetzt, damit es herunterfällt und alle angestrahlt.

Meine Beerdigung war, bis auf die Mienen der Gäste, die beste Beerdigung auf der ich je war. 

Saugeil.