Wunderschönen guten Montag. 😎
So, Video von der Küche könnt Ihr schon anschauen, jetzt kommt noch meine Geschichte dazu.
Also... es war einmal... 😆 mein Mann der mich liebt und dem echt und wirklich alles ernsthaft gefällt was ich so mache und der mich besser einschätzen kann als ich mich selbst.Mein Behandlungszimmer ist ja schon schön bunt und genial geworden und zumindest drei Wände in etwa so, wie ich mir das vorgestellt hatte.
Mit Kreidezeit Lehmfarbe und Pigmenten. Vorgestrichen hat unser alter Malermeisternachbar Willy.
Nachdem ich der Held vom Dienst bin und ALLES kann. Kann ich auch eine Küche streichen.
Ohne Willy. Willy hat übrigens einen hervorragenden siebten Sinn und kam vorbei. Zwar nur zum Bohrer ausleihen, aber er war da.
Hat aber auch nichts geholfen.
Mein Plan war, die beiden Säulen Gold zu streichen und zwei Wände in einer anderen Farbe, eine weiß (naturweiß) und die hinter der Küche, wo eh nur paar Stückchen rausschauen, darf wieder grün werden.
So... mit Louisa ins Geschäft nach Schwabach gefahren...
...aaaach, sie hat doch jetzt ihren Führerschein geschafft! 🍾😍 ...und mein Mann und ich machen mit ihr begleitetes Fahren, so fährt sie mich begeistert überall hin.
Im Idealfall bringe ich ihr Autofahrschuhe mit und hole sie von der Schule ab.
Sie fährt toll. Hat ja den Schein geschafft.
Da aber so ein Fahrschulauto vom Allerfeinsten ist und mein Seat Arosa genauso alt wie Louisa, fährt er sich dezent anders. Man muss mit Gefühl kuppeln, Anfahren am Berg ist aufregender und so weiter... auf gut deutsch... ich muss oft mal nach der Fahrt duschen - Schreckschweiß und so. Und es ist hervorragend, dass an meinem Auto ein paar Kratzer und Dellen nichts ausmachen. Fällt, zwischen den Schmetterlings- und Blumenaufklebern und den Kratzern und Dellen von mir, kaum auf. Immerhin hat mein Kind meine Seelenruhe geerbt und drückt, nachdem das Auto abgesoffen ist, auf den Warnblinker, damit die Schlange anderer Autos hinter ihr nicht durchdreht und lässt das Auto wieder an. So lange, bis es geht. 😂 Und besser erstmal schön langsam fahren, alles andere kommt dann schon von alleine.
Die anderen Autofahrer bekommen kostenlose Lektionen in Ruhe und Geduld. Geschenkt.
Also, wieder zurück zum Thema. Im Geschäft in Schwabach standen wir vor allen Farben und Louisa hat sich für lilablassblau entschieden.
Finde ich toll. Hätte ich vielleicht wegen Florian nicht gewählt (pink-violett gefällt mir ja auch immer noch, aber ich fürchte, das ist übertrieben, wenn man einen Mann hat), aber da Louisa es ausgesucht hat, hätte ich die Wahl auf sie schieben können, wenn es ihm zu lila gewesen wäre. :-P
Gut.
Mit dem Einkauf ist meine Vorstellung gewachsen.
Goldene Säulen, zwei lilablassblaue Wände.
Samstag Morgen und Sabine startet.
Äh, oder Florian startet. Mein Traummann räumt die Küche aus, klebt alles superprofimäßig ab, trägt einhändig den Holztisch raus... *lach* na gut, wir haben ihn zu zweit getragen... und schleift ihn dann ab und ölt ihn gleich neu, schleift auch noch das Fensterbrett neu ab und entdeckt leider, dass das ganze Fenster leider schwarz vor Ruß von unseren Kerzen ist (so was sehe ich immer nicht, mit meinem Tunnelblick - halt WIRKLICH!).
Also... statt Streichen anzufangen putze ich erstmal Fenster.
Und gleich noch die Heizung. Und die Küchenschränke.
Nicht, dass dann die Küche wundervoll lilablassblau gestrichen ist, ich DANN irgendwann putze und schwarze Ruß-Streifen durchlaufen... nene… schön alles vorher putzen.
Gut.
Erstmal zum Warmwerden die grünen Eckchen.
Läuft wie geschmiert. Ich schaffe sogar freihändig einen perfekten geraden Übergang zur Decke.
Die Decke kommt dann dran.
Ach, wer Kreidezeit kennt und weiß, das man das Lehmzeug anrühren und eindicken lassen muss und sowas, aber das hat natürlich alles mein Göttergatte für mich gemacht.
Das grün war eine alte Farbe, da war die Lehmfarbe schon grün, also ohne Pigmente.
Die Decke.
Der Roller ist furchtbar. Einmal drüber gerollt, schon ist die Farbe weg und gedeckt hat es auch nicht.
Den grooooßen Pinsel genommen und die Farbe einmassiert... *ächz* die ersten Meterchen waren ja noch okay, aber daaaann… dann hat mein Mann vom Malergeschäft um die Ecke eine dickere Rolle für mich geholt.
Eigentlich wollte er ja Garten machen. ;-)
Mit der dickeren Rolle ging es dann schon. Schmerzen habe ich allerdings heute noch.
Und als ich zur grünen Wand kam, habe ich verstanden, warum man zuerst die Decke streicht.
(Man versaut die Wand wieder, vor allem, wenn man zum streichen sich über die Schränke zwängen muss und schlecht hinkommt.)
Dann habe ich alle anderen Wände weiß gestrichen. Voller guter Laune. Bei irischer Musik.
Also ich war komplett gut gelaunt. Da achte ich natürlich immer drauf, weiiiil… ja die Energy von mir dann deeezent lange in der Küche bleibt. ;-)
Gut, alles weiß. Päuschen mit Futter vom Bäcker im Ort und dann habe ich festgestellt, dass die Küche weiß ist.
Also nicht naturweiß, wie der Rest, sondern weiß.
Tooooll. Mit dem Besitzer vom Laden telefoniert, mir war schon klar, dass er nichts machen kann, aber ER hat mir das weiße weiß verkauft obwohl ich ausdrücklich naturweiß verlangt habe. Ich hatte mich noch gewundert, warum er naturweiß problemlos da hat, da Kreidezeit sich an Kundenwünsche angepasst hat und jetzt fast nur noch weiß produziert und naturweiß teurer ist und man es nur noch bestellen kann.
Behandlungszimmerdecke ist ja auch naturweiß.
Egal. Er hat mir das falsche verkauft, also muss er sich meinen Ärger anhören.
Immerhin habe ich nicht geweint.
Nach einer Nussschnecke war meine Laune wieder gut genug zum weiterstreichen.
Farben anmischen.
Da mischt man mit dem Mixer ein Pulver mit Wasser und lässt es gehen.
Die Farben lässt man im Wasser sacken.
Lilablassblau, goldocker (falls mein Gold nicht reichen sollte, denn das Gold ist ziemlich teuer) und Gold. Uiiii… und das ist mal so richtig schillerglitzergold. 😍
Eimer und Pinsel mit dem Gartenschlauch ausgewaschen, mich aus Versehen geduscht - da hab ich die Rolle so mit dem Schlauch erwischt, dass sie sich gedreht hat und Wasser geschlaudert wie ein nasser Hund. 😂
Das Glibberzeug in die Eimer verteilt (messen geht nicht bei mir, das wird alles Pi-mal-Daumen - am Anfang messe ich schon ab, aber dann hätte ich ja ausrechnen müssen, welche Wand wie groß ist und von welcher Farbe ich wie viel brauche UND dann noch von dem Bindemittel und so... da kann ich das viel besser nach Gefühl machen).
Also. zuerst die künftigen goldenen Säulen mit goldocker.
Ups… deckt schonmal gar nicht. Sieht aber schickt aus, wie in einem coolen Bistro. Naja... trocknen lassen und nochmal streichen.
Und Flecken an der weißen Wand, die weiß bleiben soll, lassen sich prima mit dem nassen, sauberen Roller wieder abwaschen.
Lilablassblaue Wand. Ecken vorgemalt.
Ups.
Deckt auch nicht. Naja, wird schon. Wie war das denn nochmal im Behandlungszimmer? Hmm… keine Ahnung, hat ja Willy gemacht, ich stand zwar daneben, aber vor lauter Quatschen habe ich keine Ahnung mehr. Aber ich glaube nach dem zweiten Anstrich hatte es gedeckt.
Also einfach weiterschnaufen, zur Musik mitswingen und weiterstreichen.
Ab der zweiten lila Wand habe ich es echt drauf und die Streifen werden weniger.
Allerdings lassen sich die Fettspritzer an der Wand neben dem Herd so gar nicht überstreichen, die bleiben weiß.
Zweiter Anstrich goldocker.
Die Farbe geht teilweise sogar ab, wenn ich drüber streiche.
Na egal. Kommt ja noch Gold drauf. Weitermachen.
Zweiter Anstrich lila.
Geht auch ab. An manchen Stellen deckt es aber auch.
Hmm… lieber von links nach rechts, das wird gleichmäßiger.
Zwischendrin hatte ich den Schwiegereltern zugesagt, dass wir um sechs Uhr mit zum Griechen gehen.
Vertrage ich zwar nicht, aber muss ich nicht kochen.
Nachdem es schon fünf Uhr war, bin ich auf die geniale Idee gekommen die alte Farbe "wein", die in einem anderen Zimmer hellila ist, mit reinzumischen, da es vielleicht mehr deckt.
Toll. Und schon war es dunkellila.
Mist.
Also erstmal nur eine Wand dunkellila. Notfalls lasse ich Willy alles nochmal streichen. Jetzt ist es auch schon egal.
Florian kommt rein und schaut ZUFRIEDEN!!!
Und als ich anfange das wunderbare glitzerschillergold auf die halbwegs ockerfarbenen Säulen zu malen kommen meine Schwiegereltern mit Schwägerin und allem drum und dran.
Oooooje, doch schon so spät.
Meine Schwägerin ruft beim reinkommen "Uiiii" oder "Wooow" - ich kann es gar nicht fassen.
Ich beteuere, dass wir gleich nachkommen und ich nur noch schnell das Gold fertig mache.
Säulen so halb fertig und dann kam Florian wieder.
Ich hatte noch ein bisschen Gold übrig. Verschwenden will ich so eine wundervolle Farbe natürlich nicht.
Und dann motoviert mich mein Mann auch noch die Übergänge von den goldenen Säulen zum dunkellila auszugleichen.
Ojeeee… Sabine in ihrem Element: SPIELEN.
Nassen Lappen durchs Gold gezogen und Freestyle Wickeltechnik gemacht.
Dann ist mir auch noch eingefallen, dass ich den Lappen so wickeln kann, dass ich Blumen stempeln kann.
Und nachdem ich die Flecken an der weißen Wand mit Blumen überstempelt habe, mich noch überreden habe lassen, die Decke auch noch mit anzugolden war ich dann fertig.
Schnell umziehen und ab zum Griechen.
Mein Mann findet es absolut toll und ich muss mich wieder damit abfinden, dass alles anders geworden ist als ich es dachte und in einer superkreativen Küche leben. 🤣🥳
Inzwischen finde ich es sehr gemütlich.
Und eingeräumt ist es sogar noch netter.
Aber echt mal wieder gewöhnungsbedürftig für mich.
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