Donnerstag, 9. November 2017

Eine ganz normale übersinnliche Kindheit

Heute erzähle ich Euch die (sehr stark zusammengefasste) Geschichte meiner Kindheit - bis zu meinem elften Lebensjahr.
Generell eine vollkommen normale Geschichte.
Für mich.
Für andere mag sie ungewöhnlich sein.

Meine letzte bewusste Erinnerung vor meinem Leben war im „Himmel“.
Diese habe ich vorgestern mit Euch geteilt.

Meine erste bewusste Erinnerung in diesem Leben war um 1982.
Ich war ungefähr drei Jahre alt und spielte in unserem neuen Haus auf der Terasse. Ein Stück der Terasse war unterkellert und noch nicht fest mit Boden verschlossen.
Mein Spielzeug fiel nach unten und mein Vater nahm mich auf den Arm, ging mit mir in den Keller und holte es wieder nach oben.
Der Keller war dunkel, Holz lag am Boden und mein Vater musste ziemlich weit nach hinten gehen um mein Spielzeug aus dem Holz wieder zu holen.
Anscheinend gefiel mir das und ich war neugierig auf den Keller. So warf ich mein Spielzeug absichtlich noch ein paar Mal hinunter.
Ich kann mich noch erinnern, dass meine Eltern dann mit mir schimpften und mir sagten, sie würden es nun nicht mehr holen.
(Ich denke, ich warf es wieder hinunter und sie ließen es unten liegen.)

Ich bin jetzt 38 Jahre alt, lebe (wieder) in Franken, habe meine zweite Hälfte an meiner Seite und eine wunderbare sechzehnjährige Tochter.
Für mich war es als Kind selbstverständlich Dinge zu wissen, mit Bäumen zu sprechen, Stimmen zu hören, Wesen zu sehen und mich mit Ihnen zu unterhalten. Genauso wie die Welt in Farben getaucht ist. Klar sehen wir nicht schwarz-weiß. Aber zusätzlich in vielen andere Farben. Farben die alles umgeben, die sich in Form und Farbe anpassen.

Es war nichts besonderes.

Für mich sind meine Erinnerungen die ganz normalen Erinnerungen, welche jedes Kind hat.

Situationen in denen ich mit meinem Kindermädchen zum Einkaufen oder spazieren laufe in einem schönen Mantel, den meine Oma mir genäht hatte und mit einem Muff aus echtem Pelz, den sie mir gemacht hatte. Ich liebte beides. Aber sie achtete darauf, dass ich mich nicht schmutzig mache und nicht an den Autos vorbeischleife beim Gehen.

Ich war mit meiner Mutter beim Arzt. Beim Frauenarzt, denn sie war schwanger. Der Arzt schickte mich aus dem Zimmer und ich sah durch die Türe, wie er Mama untersuchte. Das war mir sehr unheimlich und ich hatte Angst. Als mich jedoch eine Arzthelferin entdeckte und von der Türe wegzog war ich böse, da ich den Doktor nicht mochte und nicht wollte, dass er meine Mutter untersuchte.
Auch von meiner Mutter ließ ich mich schwer beruhigen danach.

Zu Nikolaus bekam ich eine Rute geschenkt mit kleinen Schokoladenpäckchen daran. Wenn ich in die Hose machte bekam ich die Rute, wenn ich auf Toilette ging eine Schokolade. Weihnachten war ich sauber.

Ich hatte eine kleine Schwester bekommen und sie lag um Weihnachten (1982) in ihrem Kinderwagenkörbchen und ich legte mich mit meinem Cousin zu ihr in den Korb. Aber wir durften nicht, nicht dass es ihr zu eng würde.

Ich wollte den Kinderwagen meiner kleinen Schwester alleine schieben. Unser Haus lag oben auf einem steilen Berg und von der Terasse ging ein Rasenstück steil nach unten in ein flaches und dann in Gemüsebeete über. Von dort unten konnte man in die geschotterte Einfahrt kommen und durch ein breites Tor, über zwei Stellplätze für Autos auf die steile Straße, die hinunter führte.
Mein Kindermädchen hatte den Geldbeutel im Haus vergessen, nahm mir mit Mühe das Versprechen ab auf sie zu warten und noch nicht alleine den Kinderwagen zu schieben.
Wie konnte es anders sein, ich wollte es dennoch alleine tun, der Wagen war zu schwer für mich, der Weg zu steil und meine kleine Schwester sauste darin den Berg hinunter um dann im Gemüsebeet zu landen (weich).
Zu meiner Zeit waren Klapser und kleine Ohrfeigen noch normal (nein, ich bin sicher nicht geschlagen worden) und ich bekam meine Strafe und Schimpfe.
Eva, meine kleine Schwester wirft mir im Nachhinein natürlich vor, dass ich sie nicht haben wollte und absichtlich den Berg hinunterrollen lies. Aber das war nicht so.

Ich ärgerte meine zehn Jahre ältere Schwester Martina, indem ich ihr alles vollmalte, was in Reichweite war. Mit besonderer Vorliebe Klaviernoten und Hausaufgaben. Ich bat sie, mir etwas auf meine Bilder zu malen, um dann bitterlich zu weinen und mich bei meiner Mutter zu beklagen, dass Martina mir meine Bilder verschandelt hat.

Nachts konnte ich immer lange nicht einschlafen und lies mir immer noch eine Geschichte erzählen und noch eine. Mit meinem Betteln hatte ich bei meinen Eltern eigentlich immer Erfolg.
Mein Vater ist ein wunderbarer Geschichtenerzähler. Am liebsten hörte ich Geschichten, als er noch klein war.
Und meine Mutter las mir Bücher vor. So oft, bis ich die Bücher auswendig konnte. Dass ich noch nicht lesen konnte merkte sie nur daran, dass ich beim Vorlesen ab und an ein Buch falsch herum hielt.
Mein Kindermädchen erzählte mir die klassischen Märchen.

Abends in meinem Zimmer sah mich meistens eine Wölfin an. Sie hatte ein großes leuchtendes Auge.
Wenn ich nach meinen Eltern rief, da ich Angst hatte, konnten sie die Wölfin nicht sehen. Nicht einmal das Auge oder gar das Licht. Auch nicht, wenn das Zimmer dunkel war und das Licht hell strahlte.
Sie erklärten mir, dass ich ein wunderbares phantasievolles Kind sei, dass sich aber nur eine Straßenlaterne in meinem Fenster spiegeln würde.
Irgendwann glaubte ich Ihnen.
Genauso ging es mir mit all den anderen Besuchern.

Als ich noch ein Kind war, war die Spiritualität noch nichts, was salonfähig war, worüber man sprach oder etwas wusste.
Meine Eltern hörten sich meine Geschichten an, waren erfreut über ihr phantasievolles Kind und gegen die Angst häkelte mir meine Mutter ein zwei Meter langes Krokodil (welches ich heute noch habe).
Ich liebte Geschichten und wusste viel. Als ich in die Schule kam musste ich nicht lernen, da ich alles einfach konnte.
So saß ich im Unterricht und rettete die Welt.
Ich löste Schmutz, Böses, Streit und Hass auf und verwandelte es in Blumenduft. Stunden konnte ich mit diesen Vorstellungen verbringen. Ich sah mir in meinem Kopf Straßenzüge, Fabriken und Autos an und sah zu, wie alles was nicht sauber und liebevoll war sich auflöste und als Blumenduft zum Himmel aufstieg.

Ich hatte eine Stimme in mir, die mir nichts Gutes wollte. Ich konnte das nicht verstehen, aber die Stimme war da. Eine dunklere und langsamere Stimme als die anderen. Sie sagte Dinge zu mir, wie vielleicht das berühmte Teufelchen auf der Schulter. „Iss von diesem Baum.“. Ich stand vor der Eibe vor unserem Haus und wunderte mich, warum sie das sagte, ich würde mit Sicherheit nicht von dem Baum essen, ich wusste ja, dass er giftig war.
Meine Mutter hörte mir, wie immer zu, aber sie verstand das nicht.

Meine kleine Schwester hatte unsichtbare Freunde, mit denen sie immer spielte, aber wir unterhielten uns nicht wirklich über solche Sachen.

Ich hielt mich für ein ganz normales Mädchen. Naja, fast. Ich fand mich einfach am Besten. Ohne Diskussion. Besser und weiter als alle anderen. Besonders als meine Eltern, insbesondere noch als meine Mutter.
Am Schönsten fand ich mich natürlich auch (obwohl ich ab der Schulzeit nicht mehr wirklich schön oder gar süß war mit meiner rosa Hornbrille, den Spitzenkrägen und dem ewigen Pony. Eva war immer süß. Süß und frech.).

Meine Eltern haben eine Firma, selbst gegründet. Beide kommen aus eher einfachen, meine Mutter sogar aus armen, Verhältnissen und haben die Firma 1974 gegründet. Sie arbeiteten Tag und Nacht und sie wurde groß. 
Meine große Schwester war viel alleine, bei der Oma und bei Nachbarn. 
Meine kleine Schwester und ich hatten vormittags Kindermädchen.
Wir hatten viel Kontakt zu Kunden meiner Eltern. Mit vielen waren meine Eltern auch befreundet und einige hatten Kinder in unserem Alter.

Ein kinderloser guter Kunde und Freund meiner Eltern hatte eine Freundin und einen Papageien und lebte in Nürnberg. Ich mochte vor allem seine Freundin. Wir waren öfter bei Ihnen zum Essen oder bei Feiern. Wenn Eva und ich müde wurden, wurden wir in ein Zimmer gelegt zum Schlafen und später ins Auto getragen.

Als ich ungefähr elf Jahre alt war hatte dieser Kunde eine Frau mit strubbeligen roten Haaren kennengelernt, die Heilsteine verkaufte und intuitiv Ketten daraus herstellte. Ketten, die den Träger in seiner Kraft unterstützen und exklusiv für ihn angefertigt werden.
Eines Tages saß unsere ganze Familie bei dieser Frau und ihrem Freund in einem Zimmer auf dem Boden. Eva und ich sahen uns die verschiedenen Steine an.
Da ich kurz vorher „Die Nebel von Avalon“ gelesen und es zu meiner Bibel erkoren hatte (ich bin DIE Reinkarnation einer Hohepriesterin), sah ich die Steine anders an.
Die Erwachsenen unterhielten sich, Martina war an diesem Tag auch dabei. 
Die Frau fragte, ob einer in unserer Familie denn etwas besonderes könnte. „Ja.“ Sagte Martina, „Sabine sieht immer Lichter.“ Ich fragte überrascht: „Was denn für Lichter?“ Und Martina erzählte die Geschichte mit dem Wolfsauge in meinem Zimmer. 
Ich lachte „Aber das waren doch nur Spiegelungen von der Straßenlaterne.“ 
Da guckte Martina ernst und meine Eltern betroffen: „Das haben wir dir nur erzählt, damit Du keine Angst hast. Da waren keine Spiegelungen von irgendeiner Laterne.“
Ich machte sehr große Augen.
Da war gerade an meinem Filter geschraubt worden, an meiner Linse, die ich mir für die Welt gemacht hatte.

Bei der Frau ließen meine Eltern für jeden von uns Ketten anfertigen und es gab noch große Aufregung, da meine Mutter es schaffte, aus Versehen, die heilige Kugel der guten Frau umzuschubsen, dass sie herum kullerte und eine Ecke herausbrach.
Die Frau weinte und verließ das Zimmer, ihr bärtiger Gefährte erzählte, dass die Kugel ihm eines Nachts als er wach lag geflüstert hatte, wie er die Frau zu behandeln hätte.
Ich fand die Frau doof und hässlich, den Lebensgefährten alt und dumm.
Doof und dumm als Ausdruck dafür, dass die Seelen noch nicht so alt waren. Der Kunde fuhr mit der Rothaarigen in den Urlaub, verließ seine liebe und schöne Freundin, schnappte schließlich seinen Papagei, löste die Praxis auf und wanderte aus.
Unwichtig.


Ab dem Zeitpunkt, an dem ich erfahren hatte, dass sie mir alle nur versucht hatten auszureden was ich wahrgenommen hatte und es wahr war, hob ich mich empor.

Probierte aus was möglich war und spielte mit Energien, Magie und auch Menschen.

Doch davon erzähle ich Euch an einem anderen Tag.

Liebe Umarmung und Danke fürs Lesen
Sabine

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